- Details
- Martina Willems
Dr. Heinz Klippert nimmt Stellung zu den Ergebnissen aus der Megaanalyse des Bildungsforschers John Hattie zum Thema Einflussfaktoren zum Lernerfolg
Umsetzung der Ergebnisse aus der Hattie‐Studie in der Praxis
Wo „Klippert“ draufsteht, steckt eine Menge „Hattie“ drin
Wer leidenschaftlich lehrt, erzielt den besten Lernerfolg. So könnten die Erkenntnisse der Hattie‐
Studie auf den Punkt gebracht werden. Ein solch leidenschaftlicher Pädagoge ist Dr.
Heinz Klippert, der seit Jahr und Tag für verstärktes Fördern und Fordern im Unterricht eintritt ‐
für breite Schüleraktivierung und eigenverantwortliches Lernen, für Teamentwicklung und
differenzierte Lernspiralen. Wir haben bei Dr. Klippert nachgefragt, inwieweit sich seine Methodik
mit den von Hattie aufgedeckten Erfolgsfaktoren verträgt.
Herr Dr. Klippert, Prof. John Hattie fordert unter anderem, dass Lehrer eher in den Hintergrund
treten sollten. In diesem Zusammenhang nennt Hattie den Lehrer auch „activator“. Wie schaffen
Sie das mit Ihrer Methodik?
Dr. Klippert: Ich stimme mit John Hattie darin überein, dass gute Lehrer ihre Schüler ausgeprägt
aktivieren sollten. Sonst bleibt das Lernen dürftig. Die von mir entwickelten Lernspiralen stehen für
diese Aktivierung. Zwar erhalten die Schüler zu Beginn einer Stunde einen klaren inhaltlichen und
prozeduralen Input durch den Lehrer, danach erarbeiten sie sich den Lernstoff aber über weite
Strecken selbst. Nachhaltiger Wissens‐ und Kompetenzerwerb lässt sich nun einmal nicht durch
Zuhören und Abschreiben von der Tafel erlangen.
Eine weitere Voraussetzung für den Lernerfolg ist offensichtlich die „teacher clarity“ also die
inhaltliche Klarheit des Unterrichts.
Klippert: Dies gelingt, indem die Lehrkraft zu Beginn der Stunde eine Vorschau auf die vorgesehene
Lernspirale gibt. Damit schenkt sie den Schülern quasi ‚reinen Wein‘ ein und die Klasse weiß, auf was
sie sich einstellen muss. Durch die wiederkehrende und damit berechenbare Struktur der
Unterrichtsabläufe, gewinnen die Schüler zusätzlich Sicherheit und Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit
und Disziplin. Guter Unterricht braucht feste Regeln und Rituale. Das wissen wir seit langem.
Hattie betont die Bedeutung des „Feedbacks“. Wie steht es damit bei Ihnen?
Klippert: Reflexion, Selbstkritik und Rückmeldungen sind feste Bestandteile der Lernspiralen.
Feedback gibt es sowohl am Ende bestimmter Gruppenarbeitsphasen als auch nach den gängigen
Präsentationen im Plenum. Die Kinder erhalten Rückmeldungen und Tipps und erkennen so, was gut
war und was noch verbessert werden muss. Das stützt und stärkt das Lernen.
Was meint Hattie mit seinem Plädoyer für eine positive Fehlerkultur?
Klippert: Deutschlands Lehrer neigen viel zu sehr dazu, Fehler der Schüler zu vermeiden. Das ist
paradox. Denn: Sollen die Schüler wirklich mutig werden und effektiv lernen, dann müssen Fehler
und Unzulänglichkeiten grundsätzlich erlaubt sein. Das stimuliert und fordert zum Nachdenken und
zur sukzessiven Fehlerkorrektur heraus. Die Hauptsache die Schüler trauen sich. Das gilt z.B. auch für
Präsentationen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Schüler es genießen, wenn sie für ihren
Mut durch den Applaus der Klasse belohnt werden. Dieses unterstützende Sozialklima ist sehr
wichtig. Das betont auch Hattie.
Wo bleibt der Applaus für die Lehrkraft?
Klippert: Für einen Lehrer gibt es nichts Schöneres, als Schüler erfolgreich arbeiten und interagieren
zu sehen. Das gelingt dank der Lernspiralen. Die Schüler werden vielfältig aktiv. Sie kommunizieren
und kooperieren, lösen Probleme, bauen Wissen auf, präsentieren und reflektieren. Das alles ist
Belohnung und Applaus für die Lehrerseite.
Hattie mahnt wohl dosiertes Fordern und Fördern im Unterricht an. Leisten das die Lernspiralen?
Die Lernspiralen stellen differenzierte Anforderungen und eröffnen den Schülern unterschiedliche
Anschlussmöglichkeiten. Differenziert wird also weniger durch aufwändig vorbereitete Material‐ und
Aufgabenpakete der Lehrkräfte, sondern dadurch, dass der lernspiraltypische Arbeits‐ und
Interaktionsprozess viel Abwechslung bringt.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Die Kinder bedienen sich im Unterrichtsverlauf unterschiedlicher Tätigkeiten, Methoden,
Lernpartner, Lernprodukte, Hilfsmittel und Lernaufgaben und finden so immer wieder neue Zugänge
zum Lernstoff. Keiner bleibt alleine. Und keiner kann sich aus der Verantwortung für sich und andere
stehlen. Das ist Ermutigung und Talentförderung im besten Sinne des Wortes.
Hattie sagt aber auch, die Lehrkräfte sollten leidenschaftlich lehren. Wie verträgt sich das mit ihrer
defensiven Lehrerrolle?
Mit Leidenschaft zu unterrichten heißt doch nicht, dass ein Lehrer seine Schüler mit seinem Wissen
überrollt. Im Gegenteil. Lehrer müssen ihre Schüler mit Leidenschaft und Zuversicht zum Denken,
Arbeiten und Interagieren bringen, wie das die Lernspiralen vorsehen. Das aber können sie nur, wenn
sie sich relativ stark zurücknehmen. Hatte spricht daher völlig zu Recht davon, dass die Lehrer vor
allem als Lenker und Regisseure des Schülerlernens gefragt seien und weniger als Darbieter
vorgefertigten Wissens.
Danke für das Gespräch.
(Das Gespräch führte Andrea Stickel)
Quelle: Presseinformation der AAP Lehrerfachverlage GmbH, Klippert Medien (www.klippert-medien.de)
- Details
- Martina Willems
Nach den Osterferien beschäftigten sich die Kinder und ihre Lehrerinnen mit dem Kommunikationstraining.
In der ersten Klasse ging es um das aktive und richtige Zuhören sowie um das freie Sprechen.
In der zweiten Klasse wurden diese Punkte aufgegriffen und zusätzlich das Erstellen eines Minireferates geübt.
In der dritten Klasse beschäftigten sie die Kinder mit dem Argumentieren und der Körpersprache.
In der vierten Klasse wurden alles diese Dinge in erweiterter Form geübt.
- Details
- Martina Willems
Nach dem Studientag am 27.2.13 begann das Kollegium gleich am nächsten Tag mit den ersten Teamtrainingseinheiten. Im September folgt dann eine ganze Teamtrainingswoche.
Die Kinder der Klasse 1a mussten zum Beispiel gemeinsam ein Puzzle zusammenfügen und hinterher die Regeln für gelungene Gruppenarbeit erarbeiten. Marc zeigt am Smartboard, wie ihm diese Gruppenarbeit gefallen hat.
In der 4a wurde zuerst ein Kooperationsspiel mit verbundenen Augen gespielt. Anschließend mussten die Kinder gemeinsam einen "Schlüssel" bauen, um einen Mitschüler im Weltall zu retten.
- Details
- Martina Willems
Gründe für die Teilnahme am Programm
Im schuleigenen Qualitätsprogramm sind Methoden aufgeführt, die alle Kinder am Ende der Grundschulzeit beherrschen sollen. Diese sollen durch das Programm PSE vertieft bzw. ausgeweitet werden.
Ziele und Akzente des Programms
- systematische Förderung des eigenverantwortlichen Lernens
- Aufbau einer neuen Lern- und Förderkultur
- Förderung von Selbstständigkeit und Lernmotivation
- Methodenbeherrschung
- nachhaltiger Wissensaufbau
- Teamfähigkeit
- Kommunikationskompetenz
- Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken
- Verschiedene Begabungen ansprechen und aktivieren durch die Eröffnung vielfältiger Lern- und Arbeitsmöglichkeiten
Im Mittelpunkt des Programms steht der Aufbau einer schülerzentrierten Förderkultur, die auf Selbsttätigkeit und Schülerkooperation, auf Lernkompetenzerweiterung und ermutigendes soziales Miteinander abstellt.
Förderprogramm
Förderung grundlegender Lernkompetenzen
- Methodentraining
- Methodenpflege
- Entwicklung von Methodenkompetenz und Methodenbewusstsein
Förderung des kooperativen Lernens
- Teamentwicklung
- Regeln festlegen
- Gruppenarbeiten arrangieren
- Ausbau des Miteinander – und Voneinanderlernens
Förderung vernetzter Lerntätigkeiten
- Lernspiralen
- Helferprinzip
- Partnerwechsel
- Differenziertes Lernen im Rahmen von Lernspiralen
- Details
- Martina Willems
In der letzten Novemberwoche 2012 drehte sich alles um das Methodenlernen. Am Samstag, den 1.12.12 konnten interessierte Eltern im Unterricht hospitieren.
Hier sind einige Einblicke aus den Klassen 1a, 2a und 4a. Die Kinder der 1a erklären im Doppelkreis einem Partner, was sie von der vorliegenden Ausschneidearbeit halten, im Plenum bewertet Marcel die ausgeschnittenen Sterne und schließlich wenden die Kinder selber beim Ausschneiden die erarbeiteten Regeln an.
In der 2a wurde eine Bildergeschichte erarbeitet, die eine Gruppe dann allen vorstellte.
In der 4a erarbeiteten die Kinder eine Mindmap und hielten anschließend eine freien Vortrag.